Mystische Texte

Prophezeiung

Stark ist das Innerste der Erwacher. Stärker als die Mauern gieriger Trennung. Es sei kein Drang, Euch zu erheben aus den Niederungen.
Im Erkennen dieses Einen werdet ihr erhoben.
Bleibt auf Eurem Platz getrost und in der Ruhe.
Der Feldzug des Wollens sei Euer Kriegsplatz nicht und nie.
Der Segen ist bereits gesprochen.
Es ist eine andere Macht, der ihr dient und die Euch folgt.
Die Tafeln sind gedeckt, die Plätze zahlreich. Für jeden einen, nach seinem Willen.
Die rettende Hand seid ihr selbst, indem die gierige Pranke des Tieres zum Herz der Barmerzigkeit
Sich wandelt. Seid gesegnet und erhaben, das Königreich ist in Euch.

Der Weg

Es ist anspruchsvoll auf dem Weg der Wahrheitssuche dasjenige Wissen zu enthüllen,
welches man durch eigenes Erleben sich zu eigen gemacht hat.
Die Quelle dieses Wissens ist nicht in Büchern aufzeichnet,
sondern in der Seele des ernsthaft suchenden durch Verlust, Schmerz, Erkenntnis und Beharrlichkeit eingebrannt.
Und so ist jeder Schritt auf die Wahrheit zu gleichzeitig eine Auslöschung des bisher geglaubten.
Da niemand den Weg zu Gott während seiner körperlichen Erscheinungsperiode gänzlich beschreitet,
wird jedes geschriebene oder gesprochene Wort immer nur ein Etappenbericht sein,
den es festzuhalten gilt, welcher aber niemals sich selbst den Anschein von Ewigkeit zu geben vermag, noch darf.

Das Gebet

Höchstes von allem, Quell allen Seins,
ewiglich grenzenlos in uns, um uns und überall.
Mögen wir jene Wahrheit reden, die weder Namen hat, noch Lüge kennt.
Des Reiches aller Dinge mögen sich unsere Herzen erinnern auf das wir uns hingeben
dem Odem Allvater und Allmutter.
Mögen Leib und Geist sich aus Dir nähren,
so dass getragen wir sind entlang der Pfade hoher Schatten und tiefen Lichtes.
Frei von Schuld und Bestrafung mögen wir erfahren und vereinen.
Lass das Maß die Mitte sein. Hierzu erwählten wir uns selbst.
Mögen wir uns erinnern des Höchsten und des Einen,
auf das vergangen sei der Weg der Trennung, Schein und Scham.
Amen

Wir haben heute unsere Doggen Hündin Ilvy auf ihrem letzten Lebensweg begleitet. Obwohl sie schon 11 Jahre alt war, war es dennoch überraschend, wie schnell es geschah. Martina und ich waren den ganzen Tag über bei ihr und haben gesehen wie das Leben sie langsam verlässt. Wir haben sie stundenlang gehalten und mit ihr geatmet – bis zum letzten Atemzug. In der Zeit, die es dauerte, hatte ich den Drang aufzustehen und „das Gebet“ zu schreiben. Es entspricht nicht der deutschen Übersetzung des „Vater unser“, wie ich es, wie viele andere, in der Schule gelernt habe. Aber dieses Gebet hatte in der gelernten Form eh keine Bedeutung für mich. Erst das Lernen des aramäischen Abwoon d´bashmaya hat mich vor einigen Jahren wieder zum Gebet geführt. Ich habe einige Übersetzungen des aramäischen ins Deutsche gefunden aber nichts hat für mich gepasst. Und so war es „nur“ das Gefühl, welches ich hatte, wenn ich es mit Klienten und Gruppen betete und sie neben anderen Auswirkungen so durch ihre Chakren führte, die es reinigte und öffnete. Erst heute durch diesen tiefen Schmerz des stundenlangen Abschieds war ich in der Lage, es mit den Worten annähernd so nieder zu schreiben, wie ich es beim Beten fühle. Aber auch das wird unzureichend bleiben, denn nichts ist so klar und rein wie das Empfinden unserer Emotionen in der absoluten Annahme dessen was sie sind. Der klarste Kanal zu den Schwingungen des Höchsten. Insofern bitte ich das All-Eins um Entschuldigung für meine menschliche Unfähigkeit, ein heiliges Gefühl in Worte fassen zu wollen. Denn eines habe ich in meinen Lebensjahren gelernt: Ein nachgesprochenes Gebet, das nicht meinem Herzen entspringt oder ein Ritual, das korrekt nachgemacht wird, ohne das ich mein ganzes Sein hinein gebe, ist wie ein Körper, den die Seele verlassen hat.
Morgen werden wir Ilvy (Belladonna summa cum laude) auf MarienQuell begraben.
Gute Reise Maus. Wir fühlen Dich und werden es immer tun.

Lars und Martina


Ein Leben lang suchen wir.

Es gibt nichts zu finden außer dem Sein.

Täglich wollen wir.

Manchmal ahnen wir, dass alles bereits ist.

Oft zweifeln wir.

Doch jeder trägt Gutes in seinem Herzen.

Immer wieder wünschen wir.

Warum nicht bereits jetzt?

Jeder hat ein Ziel.

Wie soll das gehen, wenn der Tod niemals das Ende sein wird?

Täglich vergleichen wir.

Alles was wir sehen ist nur ein Bild in unserem eigenen Kopf.

Oft trauen wir nicht dem was kommt.

Wir haben nur das Jetzt.

Wir schauen nach „oben“ und bitten um Hilfe.

Während sie zu uns schauen und sich täglich bedanken.

Viele wollen nach Hause.

Zu Hause ist alles.

shaman cross Dezember 2018

 

Ostersonntag 2018

Der letzte Schritt vor dem Gedanken. Keine Möglichkeit mehr zu sortieren oder abzuwägen. Dann sticht das Herz einer Galeere gleich in ein Meer voller Tiefe und Schwarz, ohne Liebe zu fühlen. Wie oft trifft der Pfeil das Fleisch ohne ersichtlichen Grund. Gezwungen dann der Mensch zu lernen, sich geborgen zu fühlen in den Feuern der Zerstörung. Genau dort verborgen liegt jener Hain des Augenblicks, in der sich die Muschel des Erkennens öffnet, um ihre einzige und letzte Perle zu verschenken. Jahrelang gewachsen nur für diese Sekunden des Erblickens. Herauf führen diese Stufen aus der Tiefe wie nichts anderes. Gesalbt Mensch und Geist in den Schmerzen der Tiefen Verachtung jedes weiteren lichtvollen, sanften Wunsches. Seit Urzeiten bekannt ist dieser Schritt. Erst dann mögen Wolken sich lichten und einen weiteren Pfad der Träume eröffnen. Erhaben das Licht dieses ersten Atemzuges über allem anderen. Sich erinnernd der Essenz der Größe des ewigen ungeteilten Reiches. Auf den Kniend bettelnd und Freude ahnend über jeden weiteren Moment des Lebendigen. Erst das Ende ist Anfang.

6 Tage zwischen den Welten
Visionen während schmanischer Reisen/ Trancezuständen um den Jahreswechsel

Tag 1
Zwischen den Welten atmet das Jahr den Hauch des zukünftigen Vergessens. Sind wir vorangekommen? Sind wir unseres Erbes würdig geworden? Haben wir uns belügen lassen oder haben wir die Bilder durchschaut? Wie lange noch können wir die Mauer des „Ich kann doch jetzt noch nicht..“ aufrecht erhalten, bevor wir daran ersticken? Warten? Der Atem geschieht immer im jetzt.

Kali tanzt und wir suchen nach festem Halt außerhalb. Was für eine Groteske. Voller Sehnsucht wartet jedes einzelne Herz auf den Schrei aller und fühlt sich doch allein. Tun. Nicht erwarten. Ohne Kampf. Aber entschiedenem Miteinander. Gott verteilt seinen Atem an alle. Ohne Ausnahme. Es ist uns nicht entsprechend vor den eigenen aufzuschauen. Blut vergießen wegen Büchern? Gedanken erwarten keine Erlaubnis. So wie das Leben. Sein ist. Ohne Grund. Wann haben wir den Flügelschlag des Schmetterlings verlernt? Wer träumt das uralt neue zuletzt ohne zu verlieren? Der einzige Gegner des Morgen ist das Erhalten wollen des Bildes des Jetzt.
Verloren ist dieser Kampf. Seit Anbeginn. Wer außer uns selbst schult uns im Lebensfluss des Seins?
Begonnen hatte der Flug der Raben….

Tag 2
In den alten Zeiten vor dem Bruch der Gitter kehrten sie zurück mit Geschichten, Gedichten, manchmal auch Warnungen. Doch das war. Seit diesem Jahr schwiegen sie. Nicht aus Trotz vor dem Unverständnis des Menschengeschlechts, sondern weil auch Ihre Augen das neue unbekannte nicht mehr zu durchdringen vermochten. Zu heilig war die neue Geburt als das Worte sie hätten beschreiben und damit zerstören dürfen. Es blieb nur die Berührung der schwarzen Feder. War so das Kommende? Was hatten wir so lange vergeblich geschützt? Aus Angst allein zu stehen? So wie jeder Baum der Wälder es seit Anbeginn erfährt? „Fühl noch einmal. Tiefer als es dir gefällt“, riet der zweite schwarze, „berühr mich“. Meine Finger trafen das Nichts. Die Leere nach und vor dem Sein. Neu und unschuldig. Dieses Mal aber mit allen Erfahrungen aller Leben und ohne zu Vergessen. Als ich erkannte, schloss er die Augen. Sein Leben war erfüllt. Sein Blick erfüllte keinen Zweck mehr, denn mein Herz hatte gesehen. Zum ersten Mal. Es bedurfte keiner weiteren Feder. Zwei waren gekommen, einer ging für immer. So also war es gemeint. Eine Schöpfung durch Einkehr und Empfangen statt des Weges im außen. „Das ist die neue Wahrheit?“ fragte ich den, der noch geblieben war. Er nickte. „Ja Schattenläufer. Sei wachsam mit dem Wind, den du durch die Blätter des keimenden Lotus schickst. Atme sanft und du wirst fliegen. Mache weiter in der Suche des Außen und alle neuen Welten werden verglühen. Es ist deine Aufgabe Menschenkind. Fortan sei dein Herz Flügel und Auge. Und nun beeile Dich. Das Zeitglas ist bereits zerbrochen……“

Tag 3
Mit diesen Worten entglitt auch der zweite Schwarze für immer. Ich war allein. Beeilen in gefühlter Zeitlosigkeit? Halte inne und lege das Leben beiseite. Ein guter Tag zum sterben. Wie sollte ich den Ratsuchenden mitteilen, wie fortgeschritten die Geburt bereits war? All die Wehen wurden schon lange von allen gefühlt. Ihre Lieder werden seit dem Ende der letzten Himmelsfahrt an den Feuern gesungen. Gab es noch Grund? Hatten wir den Sinn übersehen? Waren nicht die Möglichkeiten maßlos an Zahl gewesen, die Becher zu leeren, anstatt weiter Tropfen zu sammeln?
Selbst im Tod wollen sie das Bekannte nicht verlassen und schreien nach ihren Ahnen. Wer würde den ersten Schritt in die große Fülle des Nichts wagen um alles neu zu machen? Wer würde den ersten Ton abermals vernehmen als aufrechte Seele. Nicht gebeugt durch Lügen derjenigen, die die Strahlen Atons verneinten, sondern mit der Kraft des sich selbst erkennenden grenzenlosen namenlosen Gottes.
Tief der Atem. Schwer die Lasten des Gesehenen. Müde der Blick vor all den Gebirgen der Unliebe.
„..Hüter allen Seins. Erbarme dich Ihrer…“
Kein Ende. Kein Raum für den Blick auf das Alte. Das Wasser war gerufen, den Dienst erneut zu verrichten….

Tag 4
Nicht der erste Moment einer erbetenen Reinigung. Unordnung, Verwirrung, Schmerz. Festgewachsen in den Strukturen der steinernen Nicht Bewegung. Der Drache des blauen Wassers war erschienen. Gelockert durch seine Gnade der Grund, so dass es aufsteigen möge aus der Erstarrung ins Leben. „Welche Gesichter trägt das Leid Wanderer?“ In des Drachen Antlitz keine Lüge lebt. Eine letzte Träne wird es geben immer mehr…Die Erlaubnis und das Wagnis sei der erste Schritt. Erst dann geschehe es, das Sanftheit Berg und Tal zugleich löse aus der Verzweiflung der Machtlosigkeit. Lasst treiben Furch, Angst und Kontrolle. Taucht ein in das Wasser der ewigen Eins und macht Platz für strahlenden Grund auf dem Fundament der bisherigen Lügen. Erst dann gelingt von oben nach unten, hier und dort. Die Heimkehr des zu Hauses in uns. Fern ab von allen Orten. Kennst du den Weg Drachenwesen? Ja Wanderer. Lösche die Sehnsucht des sich nach außen verzehrenden Feuers mit der stille des ausgleichenden Wassers in dir und verbleibe in diesem Fluss, bis dein Herz und die große Sonne wieder vereint sein mögen. Dann ging auch der große Blaue von mir….

Tag 5
Wenn es einen Wunsch gab in jenen Momenten der Möglichkeiten dann jener, Ihnen das Gefühl von zu Hause wieder zu geben. Nicht wie Kinder, die man los lässt, um Erfahrungen zu machen, um dann die Türen zu warmen Räumen wieder zu eröffnen, sondern wie eine Hand, die gereicht wird im unausgesprochenen Wissen, das jedes Ausschlagen dieser möglichen Hilfe den Seelenweg zu Fall bringen wird, weil die Einbahn bereits zu weit beschritten wurde. Dieses ist das, was die Alten Gnade nannten. Kurz vor dem zwölften Schlag? Seit langem nur noch eine entfernte Erinnerung. Ich trug keine anderen Wangen mehr die dar zu bieten waren. Sie waren in den Jahrhunderten seit ihm verbraucht. Wie vermögen wir den eisernen Geschmack des fremden Blutes auf unseren Lippen, verspritzt durch die Wut unserer Hiebe, zu verbinden mit der Erinnerung , die vor den unzähligen Schlachtungen die Knospen unseres reinen Herzens trug? Ich ergebe mich. Ich habe es erfahren. Wächter eröffnet oder verschließt. Aber tut es jetzt. Keinen Herzschlag länger ertrage ich den Schmerz der grauen Zwischenwelten der Nicht Entscheidung. Ich rufe alle Wesen aller Himmel von Anbeginn aller Zeiten zu uns. Sagt jenen, die die Erinnerung an zu Hause verlassen haben, dass der Blick der Unschuld der Nacht entsprungen ist und sie ohne Furcht willkommen heißt. Wir kennen den Schmerz, welchen auszusenden ihr euch bereit erklärt hattet. Ihr habt es gut getan. Es ist vorbei. Ihr seid frei, euch wieder zu entscheiden.

Tag 6
„…Ich rufe alle Wesen aller Himmel von Anbeginn aller Zeiten zu uns. Sagt jenen, die die Erinnerung an zu Hause verlassen haben, dass der Blick der Unschuld der Nacht entsprungen ist und sie ohne Furcht willkommen heißt. Wir kennen den Schmerz, welchen auszusenden ihr euch bereit erklärt hattet. Ihr habt es gut getan. Es ist vorbei. Ihr seid frei, euch wieder zu entscheiden…“

Freier Wille im Nichts. Welchen Weg willst du fließen? Bist du des Ausgleichs würdig durch Last und Lust erfahren? Wer erwählt sich selbst diese Frage zu beantworten. Verkrustet über altem Strahlen. Dumpf und matt das Leben war. Wasser kam und nahm es. Frei der Strahl ins Herz der Mutter. Nach Hause zeigt die Liebe dieses Pfades.
„Erde, Wasser, Feuerstrahl. Vergessen Weg des Baal.“ Ich kannte das rechte Auge des Falken. „Öffne beide zugleich, denn dieses war der Zweck.“ Du wirst niemals mehr sehen von unten allein. Dein Blick ist ihrer. Lass sie schauen durch mich. Mann und Weib. Ein Schwingenpaar für jedes Juwel dessen gewählter Lohn Sanftmut war an Goldes Stelle. Die Alten sind erneut. Sie haben den Schoss eröffnet dass der Mann es halte in Liebe und im Schutz. Der Atem des letzten Drachen wird den Kreis vollenden. Atman. Nichts und alles. Es ist vollbracht. Und nun Menschenkinde wähle weise. Bereite wohl die Erde für alle Schritte. Schicke das Wasser und wärme alles Leben an den Feuern der Herzen. Atme den Geist Gottes und verteile verschwenderisch jeden Hauch. Höre auf den ersten Gedanken. Weise gewählt möge er sein. Lass ihn wachsen. Dann entscheide dich für das Wort. Hab keine Hast und lass es geschehen. Dieser erste Ton ist es, der die Heerschaaren aller Spheren rufen und die große Unvollendete zusammen wachsen und erklingen lassen wird.
„Kein Gestern. Jetzt. Tiefe Nächte waren es. Sechs an der Zahl wie niemals zuvor.“ Damit war auch der Horus vergangen.
Ich schaute auf die Sonne. Der siebte Tag würde der erste sein….Wir sind die Seienden….

Frau
Es gibt viele Dinge, die mich bestürzen und betroffen machen. Einer der Hauptpunkte ist die sexuelle Gewalt gegen Frauen und Kinder und deren abslut wahnsinnige Häufigkeit mit der dieses geschah und immer noch geschieht!!!!!. Der Text  ist entstanden, nachdem ich (wie sehr oft zuvor und auch danach) mit einer Frau arbeitete, die von Ihrem Vater sexuell missbraucht wurde und die so ausser stande war, Vertrauen zu  irgendeiner Form der männlichen Energie zu empfinden.

„..Wunden im Fleisch der Frau. Tief und unheilbar. Nicht durch fremde Hände, sondern des eigenen Blutes. Die Blutrinne der Dominanz in den Händen des Vaters. Die erste Angst. Die ersten Herzschnitte. Die ersten stummen Schreie. Unerträglich laut durch das Schweigen und die Schwäche der Mutter. „.. Wenn ich , dann du auch. Erhebe dich nicht Tochter, sondern ertrage wie ich und alle, die vor mir da waren…..“ Die Suche begann. Nach der Kraft der freien Frau und den schützenden Armen der heilenden Krieger. Weit dieser Weg. Entlang der sterbenden Bäume. Gepflanzt durch Furcht vor dem eigenen frei wachsenden Grün. Zahlreicher wurden die Wunden. Töte mich, dass ich auch weiterhin einen Grund habe. Das Ende dieses Weges. Kein Wunsch aus Mangel und Schmerz, der jemals den Mantel der Heilung mit Kraft füllte. Nie wieder. Doch gerade dann umso mehr. Narbengewebe als Rüstung. Atmen durch Überhöhung über das Geschlecht der Täter. Wer vermag würdig genug die Hand zu reichen. Die Entscheidung war bereits getroffen. Neues frisches Blut unter dem Schorf des Alten. Immer und immer wieder. Jahrein, Jahrtausend aus. Du, du, nicht ich. Wer hatte begonnen? Mann oder Frau? Bereit zum allein sein oder zum sterben.
Erst in der letzten Aufgabe gelang der reinigende Blick in die Augen des Verwundeten. Dein Schmerz ist mein Schmerz Mann. Mein Schmerz ist anders, doch genauso tief. Im Mitgefühl geschieht Heilung. Ich achte Deinen Schmerz. Ich kenne Ihn nur allzu gut. Erst in dieser Wahrheit gelang es ihr aufzustehen und die Hand dessen zu greifen, welcher geschickt worden war als Gefährte.

Jesus und Magdalene. Der letzte Abend..
Manchmal gehen Schamanen in eine Bilderwelt, die dann eine ganz eigene  Geschichte erzählen. So war es, als ich erfuhr, das Magdalena ( ENDLICH!!!!) als eine der Apostel von der katholischen Kirche anerkannt wurde und ihr Ruf als “ Hure“ hoffentlich für immer beendet ist ! Was wäre, wenn die Wahrheit eine andere ist……

„..Er nickte ihr zu und nahm das Brot. Zum letzten Mal würde er es Ihnen zeigen. Erklären, auf das sie nie vergessen würden.
„..Sehet das Brot. Die Erde hat es geboren wie unsere Leiber, die unsere Tempel sind. Die Mutter war fruchtbar und gibt uns die Kraft ihrer selbst für unsere Körper. Indem wir es mit Wissen und Achtung aufnehmen, werden wir eins mit allem irdischen Sein. Den Bäumen, Pflanzen und Tieren. Allem was lebt und beseelt ist. Das Essen des Brotes ist ein Zeichen unserer Dankbarkeit und Verbundenheit an sie. ..“
Er betrachtete den Krug mit dem Wein.
„.. Sehet den Geist des Vaters in ihm. Er ist überall. Er ist es, der uns erfüllt und beseelt. Er hat uns als Gedanken in die Schöpfung gebracht, um unsere Gefäße damit zu füllen. Indem wir den Geist des Weines in uns aufnehmen, werden wir bewusst und gedenken unserer uralten Heimat bei den Sternen.
Diese beiden zu vereinen habe ich euch und euren Herzen gelehrt. Vergesst nie, dass ihr die Mittler seid zwischen Vater und Mutter, Mann und Weib, oben und unten, Licht und Schatten. Das ist eure Aufgabe. Das Bewusstsein und die Kraft des Ursprungs in euren Körpern hier erstrahlen zu lassen. ..“
Es war nicht das erste Mal. Sie wussten nicht, dass es das letzte Mal sein sollte. Sie nahmen das Brot der Mutter und tranken den Wein des Vaters und wurden so abermals zu ihren Kindern.
Während die anderen lachten, wandte er sich zu ihm.
„…Und nun gehe zu Ihnen und sage Ihnen, wo sie mich finden werden. Es muss heute Nacht geschehen. Es ist alles vorbereitet. Ich vertraue Dir. Ich gebe dir den Auftrag….“
Dann nahm er die Hand seiner Frau Magdalena und verabschiedete sich. In dieser Nacht liebten sie sich ein letztes Mal. Durch ihren Schoß gab sie ihm die Kraft die er brauchen würde, um es zu ertragen. Er küsste sie. Aus Liebe, Achtung und Dankbarkeit.
„ ich werde nicht fort sein. Ich werde immer bleiben. So wie du. Auch wenn du im fernen Land im Norden wandeln wirst, um den weisen Frauen und Männern von uns zu berichten, werde ich bei dir sein. Wir werden uns wiedersehen und finden durch die Nebel der Zeit. Kein Gebirge dieser Welt kann uns davon abhalten. Indem wir eingehen in alles was ist, werden Männer und Frauen teil haben können an unserer Liebe. Erst werden sie uns wie einen Hauch erahnen. Dann werden sie uns fühlen und sich auf Augenhöhe erinnern, auf das sie die nächste Stufe des Menschen Weges leichter für sie sein möge…“
Dieses war der letzte Abend.

 

To be continued…