Ich widerrufe!
In den vergangenen Jahren habe ich folgende Worte einige Male ausgesprochen.
„Wir sind frei von Schuld. Wir sind frei von Bestrafung.“
Ich widerrufe hiermit diese Zeilen. Ich werde sie nie wieder in dieser allgemeinen Form benutzen.
Die Worte kamen damals aus einem Verständnis der Grundfreiheit eines jeden Menschen. Der Verneinung einer „Apfelerbschuld“. Der Zugehörigkeit zum ungeteilten Feld des Seins, welches in manchen Schriften „das absolute“ genannt wird. Es trägt keinen Namen, es hat keine Gestalt, keinen Beginn und kein Ende. Es ist das Licht, welches der Mensch in seiner reinen Form niemals schauen wird, aber das in allem ist. Das Paradoxon Gottes. In diesem Feld ist alles Sein enthalten. Es widerspricht dem Gegensatz, da es nicht kausal ist. Das absolute weilt außerhalb der Trennung. Auch wenn es in Aspekten der Trennung enthalten ist. Die Worte entstammten der Annahme des wohlwollenden Menschen als kollektive Spezies. Dem ist nicht mehr so.
Alles darf sein?
Wir leben in einer körperlichen, materiellen Welt, die geprägt ist von Resonanz, Schwingung, Polarität, Ursache und Wirkung und ich betrachte bzw. fühle die Materie und Nichtmaterie aus einem bewussten Geist heraus. Er ist nicht unfehlbar, aber er hat eine sehr klare Ausrichtung. Er unterscheidet zwischen richtig und falsch.
Falsch sind Vergewaltigung, Genozid, das Prügeln von Kindern oder Folterung.
Richtig auf der anderen Seite sind Liebe, Achtung vor dem Leben, die Unterstützung hilfsbedürftiger, das Wohlwollen etc. Beide „Listen“ sind beliebig lang fort zu führen, aber gerade die Liste des „richtigen“ ist beständig seit Anbeginn der Zeit und wird im gesamten Universum von „den menschlichen“ und vielen anderen lebenden Wesen als oberstes Gut des Seins und ihrer Ausrichtung betrachtet und geachtet.
Kein System, keine Religion, keine privatwirtschaftlich finanzierte Institution oder welche Art der versuchten Einflussnahme auch immer wird mich je davon abbringen, dass diese Aspekte untrennbar mit meinem Verständnis des Mensch Seins verwoben sind.
SIE SIND UNVERHANDELBAR!
Vor wenigen Tagen wurde nun etwas überschritten. Eine unsichtbare Grenze.
Wie viele Menschen dieses bemerkt haben entzieht sich meiner Kenntnis, aber habe ich bei den wenigen, denen ich wahrlich vertraue, nachgefragt und sie alle empfinden ähnliches.
Es ist der Point of no return. Der Punkt, an dem es kein Zurück mehr gibt.
Der Moment, an dem die kollektiv oder auch persönlich gewählte Zeitlinie nicht mehr mit der Zeitlinie „des guten Menschen“ zu vereinbaren ist. Sie ist nur noch individuell wählbar, oder wieder zu betreten durch das, was ich die Gnade Gottes nenne.
Es gab immer Zeiten, an denen an verschiedenen Orten Dinge getan wurden, die eine Abkehr von Gott beinhalteten.
„Ich habe nur Befehle ausgeführt“ oder „ich wollte nur dazu gehören“ hat in den hohen Reichen des Ungetrennten niemals zu einer Absolution der Seelensubstanz geführt.
Vor wenigen Tagen wurden Aborigines in Australien umzingelt, gejagt und Ihnen wurde zwangsweise etwas vom weißen Mann verabreicht, was sie nicht wollten. Dasselbe geschah vor kurzem bei den Stämmen am Amazonas. Die letzten real noch existierenden Erdenhüter des kleineren Volkes der alten Tage wurden abermals vergewaltigt. Vielleicht waren diese „Primitiven“ aber auch schlichtweg zu dumm, um die moderne Wissenschaft zu verstehen? Die Geschichte wiederholt sich. Genauso wie vor hunderten von Jahren, als die heiligen Bäume meines Stammes „heidnisch“ wurden. Möge jeder, der das aus welchem Grund auch immer rechtfertigt oder gutheißt, am Ende seiner Tage dieses von Angesicht zu Angesicht auch vor seinem Schöpfer zu rechtfertigen haben.
Die Schere zwischen dem reinen Licht und dem, was machbar ist in den Schatten, wird aktuell weltweit jeden Tag bis zum Bersten gespreizt. Auch wenn es nur ungern gehört wird.
Ich spreche niemanden schuldig, ich klage niemanden an.
Aber „Alles darf sein“ ist und war schon immer eine List des großen Verführers, dessen größte List immer noch darin besteht, uns glauben zu machen, dass es ihn nicht gibt.
Möge jeder Mensch die Last seiner Taten und des Wegschauens bis zu seiner Erlösung durch das Absolute anschauen und tragen.
Deshalb musste ich meine damaligen Worte widerrufen. Es mag für einzelne zutreffen. Nicht mehr für das, was ich Menschheit nenne.
Es ist hiermit endgültig getan.
Aus tiefstem Herzen, welches die Hoffnung hütet.
Lars
P.S.: Das verlinkte Video hatte ich im Mai vergangenen Jahres selbst gefilmt und bei meinem Abflug gepostet. Männer eines kleinen Dorfes in Peru wurden wie Vieh durch die Straßen getrieben nur weil Sie trotz C Ausgangssperre zusammengesessen haben.