Almleben Teil irgendwas…
Von Bauchschüssen, Dachsteinen, Outdoorpizzen und Johann Sebastian Bach.
Ein wenig war die Wiese um „MarienQuell“ schon mal grün, aktuell zum x-ten mal aber wieder weiß eingeschneit. Sei´s drum. Der Bergfrühling kommt schleppend. Woanders aber auch.
Neben dem Aufnehmen von Heilklängen und Beratungen gab es ordentlich Zeit auszumisten. Stichwort Dachboden. Nennt sich Frühjahrsputz habe ich mal gehört. Mochte ich noch nie. Aber dieses Mal ganz ehrlich – war´s geil.
Wurde ja auch mal Zeit mindestens 100 Jahre alten Dreck von oben nach unten zu bringen. Auch Franz unser Vermieter konnte sich an keine Entrümpelungsaktion seiner Vorfahren erinnern. „MarienQuell“ ist im 18. Jahrhundert erbaut worden.
Pioniere des Besens und der Staubwolken wir nun sind. Ahow!
Zudem konnten wir dort oben eintauchen in altes Leben. Neben alten Gerätschaften, Betten, Schränken, Kisten und ganz viel „Zeugs“ auch Kriegserinnerungen aus dem 1. Weltkrieg. Der damalige Bewohner kam nicht mehr nach Hause. Er erlitt einen Bauchschuss in Frankreich und starb laut Bildnotiz den „Heldentod“. Seine Frau musste mit den Kindern den Hof verlassen. Wohin, weiß niemand mehr. „Heldentod durch Bauchschuss“. Wie lange ist die Welt schon wahnsinnig…
Niemand, aber auch wirklich niemand konnte uns bisher erklären, warum zudem ein ca. 80 kg schwerer Stein dort oben lag. Da ein paar Außenverschalungsbretter ausgetauscht werden mussten, hatten wir eine Lücke nach draußen und konnten ihn nach unten werfen. Auch die alteingesessenen (ein kundiger Zimmermann inklusive) konnten nur fragend mit den Augenbrauen zucken. Schließlich hatte den irgendwann irgendwer nach oben geschleppt und warum? Wer irgendwas über große Steine, die nicht der Beschwerung von irgendwas dienten, weiß – bitte in die Kommentare schreiben. 200 Jahre alte Almen bergen offenbar ebenso viele unfassbare Geheimnisse wie aktuelle politische Entscheidungen.
Passt scho. Immerhin haben wir seitdem unseren eigenen „Dachstein“ im Garten.
Ein weiterer Fund: Eine geschätzt über 100 Jahre alte absolut intakte Feldküche inklusive ebenso alter Aschenfüllung wird nach erfolgter Flugrostentfernung nun unsere „Outdoorküche“ werden. Was für ein Sahnestückchen!
Dinkelpizza aus Outdoor Holzofen. Natürlich erst wenn der Schnee weg ist.
Stichwort Nahrungsergänzungsmaßnahme: Da nun bald wieder unsere Hochbeete bestückt werden und ein neues dazukommen wird, ziehen wir die Setzlinge schon fleißig in der Küche vor. Erst wuchsen sie schleppend, dann plötzlich explodierend schnell. Fast zu schnell. Martina und ich konnten uns den Wachstumsschub nicht wirklich erklären, bis ich Abends wieder unsere derzeitige Abendmusik in der Küche startete. „Best of Bach“. Da fiel der Schilling(-innen-).
Derzeit haben wir keine andere Erklärung, als dass unsere grünen kleinen den guten alten Johann Sebastian ziemlich krass gut finden und deshalb abgehen wie Schmitz Katze. Wir haben nun beschlossen, das Bach Experiment Outdoor weiter zu führen und die Hochbeete jeden Tag mit einer halben Stunde Johann Sebastian zu betören bzw. betönen. Vielleicht sollte ich den Bio Bauern benachrichtigen, der mir einmal berichtete, dass er in seinen Gewächshäusern konstant Frühlings Vogel Gezwitscher abspielt und so seinen Ertrag massiv steigern konnte. Ich bin sehr gespannt. Bach am Beet. To be continued..
Was noch? Neue Kettensägen haben einen ähnlichen Reiz wie die Sehnsucht nach einem akzeptablen Barbier. Das scheint irgend so eine Männersache zu sein. Muss ich mal ne schamhaarmanische Reise zu machen. Ich werde wohl eher nicht berichten. Schmunzel.
In den nächsten Tagen werde ich wieder Gebete und Gesänge einsingen.
Bei Interesse sind alle Infos darüber unter
https://shamancross.de/gesaenge-hoeherer-ordnung/ zu finden.
Bald gibt’s dann auch den nächsten newsletter wieder mit einem freien Klanggeschenk.
https://shamancross.de/newsletter/
Am Schluss erlaube ich mir, einen meiner Kindheitshelden zu zitieren:
„Die spinnen die Römer!“
In diesem Sinne wünschen wir das beste während des Weltenwandels!
Lars und Martina